Super Nintendo - Switchless-Mod

Bevor Ihr weiterlest, beachtet bitte unseren Disclaimer. Die hier gezeigten Anleitungen erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit. Wir übernehmen keinerlei Haftung für Schäden an Mensch oder Gerät, bei Verwendung unserer Tutorials. Ihr handelt eigenverantwortlich!

 

Einleitung

Der Super Nintendo Switchles-Mod geht ein wenig über den normalen Schalter-Mod hinaus. Das Umschalten zwischen den verschiedenen Modi wird von einem Microcontroller (dem PIC16F630) übernommen, je nachdem wie man den Reset-Schalter bedient. Von außen sind also keinerlei Modifikationen sichtbar. Es besteht auch eine etwas höhere Kompatibilität bei den Spielen. Dieser Mod beschreibt nur den Umbau eines Ver. 1 Super Nintendo. Erkennbar ist ein solches fast immer an dem blauen Aufkleber an der Unterseite. Und natürlich daran, dass sich im Inneren zwei PPU (also Grafikchips) auf der Platine befinden. Diese sind auch beschriftet mit PPU1 und PPU2. Hat euer SNES unten einen schwarzen Aufkleber, dann hat man mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ein sog. 1-Chip SNES. Der Umbau eines 1-Chip ist komplexer und erfordert einen nicht gerade gängigen Quarz. Ein entsprechendes Tutorial folgt nach Möglichkeit in naher Zukunft.

 

Skill-Level: 6

- Hochbiegen feiner Kontakte vom Board

- Fortgeschrittene Löt- und Entlöterfahrung

- Möglichkeit den PIC zu beschreiben

 

Materialien und Werkzeuge:

- PIC16F630 mit SuperCIC-Code beschrieben

- GameBit (4.5 mm) zum Öffnen des SNES

- 5 mm Duo-LED (zum Beispiel Rot/Grün), 3 beinig

- zwei 220 Ohm Widerstände (für die LED)

- ein 10 kOhm Widerstand (optional*)

- Kreuzschraubenzieher

- Litze

- Lötausrüstung

- Stecknadel oder vergleichbares

* nur nötig, wenn man den alten CIC (F418A) auslöten will.

 

Zusammenfassung:

Der neue CIC (PIC16F630) ersetzt den alten CIC-Chip und steuert die verschiedenen Modi (Länderkennung, sowie 50/60Hz). Dazu wird er mit der Reset-Leitung verbunden.

 

Wichtig!

Bevor ihr das Super Nintendo öffnet, dieses immer restentladen. Also Netzteil abziehen. Gerät einschalten. Ihr seht, dass die LED kurz aufblinkt. Dann ausschalten. Wenn ihr das vergesst, haut es euch mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sicherung durch, sobald ihr die Platine anfasst. Das SNES versteht da keinen Spaß.

 

Der Umbau

Zuerst muss das SNES geöffnet werden. Dazu die 6 GameBit-Schrauben auf der Unterseite mit einem entsprechenden Schraubendreher entfernen.

 

Den Eject-Mechanismus nach rechts herausziehen und links die Feder entnehmen. Sowie vorsichtig unten das Flachbandkabel vom Controller-Port herausziehen.

 

Weitere Schrauben halten das Abschirmblech, den Ein/Aus-Schalter und das Board im Gehäuse.

 

Nun suchen wir Pin 30 an PPU 2 und Pin 24 an PPU 1.

 

Der vermutlich schwierigste Teil besteht darin, die beiden Pins an den PPU's anzuheben, welche für die 50/60Hz-Umschaltung zuständig sind - Pin 30 an PPU 2 und Pin 24 an PPU 1. Vor allem Pin 24 erfordert eine gewisse Fingerfertigkeit und Timing. Am besten schiebt man die Spitze einer feinen Nadel hinter den Pin und hebelt genau in dem Moment nach vorn, während man mit der Spitze des Lötkolbens den Fuß erhitzt. Die Beinchen an den Chips sind verhältnismäßig belastbar. Wenn man also den Nachbar-Pin etwas verbiegt, lässt sich das in der Regel leicht wieder richten. Man sollte nur sicherstellen, dass sich kein weiterer Pin vom Board gelöst hat. Außerdem nicht mit zu großer Hitze oder zu lange an das Lötpad gehen.

 

An die hochgebogenen Pins löten wir nun zwei Kabel wie auf folgendem Bild.

 

An dieser Stelle nun hat man nun zwei Möglichkeiten. Entweder man lötet den altet CIC-Chip vollständig aus, oder man biegt nur 4 seiner Beinchen nach oben. Lötet man den F418A ganz aus, dann muss man einen 10 kOhm Widerstand an Pad 8 (wo der Chip war) löten und mit einem beliebigen Massepunkt (Ground) auf dem Board verbinden. Wir gehen hier den einfacheren Weg und lassen den Chip drin. Zumal beim Ablöten immer ein gewisses Restrisiko besteht, versehentlich eines der Lötpads abzureißen. Außerdem liegen die Pins 1 und 2, sowie 10 und 11 direkt am Rand und man kann bequem eine Nadel darunter schieben, um sie hochzubiegen.

 

Anstatt direkt an die Lötpads zu löten kann man bei Pin 1 und 2, sowie für Pin 11 auf die Lötlöcher auf dem Board zurückgreifen. Auf dem Bild oben sind die Löcher für Pin 1 und 2 bereits verzinnt. Wenn das Lötzinn nicht direkt halten will, muss man den Schutzlack auf dem Board ein wenig wegkrazten, bis der Kupferring deutlich glänzend zum Vorschein kommt. Unten sieht man links das Lötloch für Pin 11, an Pad 10 muss man direkt löten. Der rechts markierte Lötpunkt gehört zu Pin 8, der nicht angehoben werden muss, aber später mit Pin 13 am PIC verbunden wird.

 

Fertig verkabelt sieht das Ganze dann so aus. Wie man sieht, ist Pin 4 des PIC mit Ground verbunden (braunes Kabel). Es ist auch möglich an diesen 5v zu legen. Tut man dies, so schaltet der Chip im PAL-Modus (Grüne LED) ein eingelegtes NTSC-Spiel nach 9 Sek. auf 50 Hz um, und im NTSC-Modus (Rote LED) nach 9 Sek. ein PAL-Spiel auf 60 Hz. Inwiefern das sinnvoll oder praktisch ist, muss jeder für sich entscheiden. Wir haben es hier bei Ground belassen.

 

Als letztes müssen wir noch die LED am Controller-Port durch eine DUO-LED ersetzen. Dazu die alte LED am besten mit einer Entlötpumpe auslöten. Notfalls kann man sie auch mit einer kleinen Schere herausschneiden. Dabei jedoch darauf achten, dass die verbleibenden Beinchen keinen Kontakt irgendwo haben.

 

Nun die neue LED mit etwas Heißkleber dort fixieren.

 

Bedienungshinweise:

Durch Halten des Reset-Buttons kann man zwischen den verschiedenen Modi wechseln, die durch die Farbe der LED signalisiert werden.

Grün:       Alle Spiele, egal welcher Region, starten auf 50 Hz.

Rot:         Alle Spiele, egal welcher Region, starten auf 60 Hz.

Orange:   Das Spiel startet automatisch im Modus seines Herkunftslandes.