Laser justieren

Wenn das Laufwerk keine Spiele mehr liest, dann ist das extrem ärgerlich und es kommen verschiedene Ursachen in Frage. Eine verschmutzte/beschädigte Linse, ein Problem am Spindelmotor (Saturn) oder ein defekter Controller-Chip (manche PS2). Die Ursache zu finden ist meist schwer. Nicht immer ist es notwendig, gleich den Laser zu tauschen. Man kann zunächst versuchen, diesen nach zu justieren.

 

Was ist ein Laser-Tweak überhaupt?

Die Laser von CD- und DVD-Laufwerken haben eine gewisse Intensität, abhängig davon wieviel Strom sie bekommen. Je stärker der Laser eingestellt ist, desto besser sind die Lese-Eigenschaften. Die Intensität lässt sich bei den meisten Laser-Einheiten über eine kleine Schraube regeln. Tatsächlich ist diese ein regelbarer Widerstand (engl. Potentiometer, auch ganannt "Poti" oder "Pot"). Je größer der eingestellte Widerstand, desto schwächer die Intensität des Lasers und umgekehrt.

 

Dann einfach volle Power und los, oder wo ist das Problem?

Das Problem ist, dass Laser Verschleißteile sind. Je größer die Intensität, desto geringer die Lebensdauer des Lasers. Aus diesem Grund stellen die Hersteller die Laser ihrer Geräte bereits ab Werk sehr grenzwertig ein. Oftmals gerade genug, damit die Spiele-Discs auch gelesen zu werden und der Laser auf diese Weise möglichst lange hält. Sind die Discs nun aber arg beansprucht, zerkratzt oder verschmutzt, dann kann es geschehen, dass die Discs gar nicht mehr gelesen werden. Der GameCube ist hier ein bekannter Kandidat. In manchen Fällen ist es auch möglich, dass sich der Poti durch Erschütterungen o.ä. verstellt hat.

 

Wie muß ich vorgehen?

Zunächst einmal gibt es leider kein allgemeines Schema. Bei manchen Lasereinheiten muss man nach links, bei anderen nach rechts drehen und die empfohlenen Ohm-Werte sind ebenfalls sehr unterschiedlich. Infos zu den einzelnen Lasern und Potis findet ihr im Bereich Umbauten und dem entsprechenden Gerät. Oder ihr folgt einfach den Links unten. Hier nun aber kurz ein paar grundsätzliche und wichtige Infos zur Vorgehensweise:

 

1. Wenn ihr kein Multimeter habt

Ohne Multimeter den Poti zu verstellen, kann nicht empfohlen werden, weil es einfach ein Schuss ins Blaue und sehr viel aufwändiger ist. Die Gefahr ist: Wenn ihr den Poti zu niedrig einstellt und dann das Gerät einschaltet, kann euch der Laser durchbrennen. Dann ist natürlich Feierabend und ihr müßt einen Ersatzlaser kaufen. Wem das Risiko allerdings egal ist, der kann folgendes tun: Markiert euch zunächst einmal die Ausgangsposition mit einem entsprechenden Stift (siehe Abb. unten), so dass ihr die Schraube immer wieder auf den Ausgangswert zurückstellen könnt. Das ist besonders wichtig, weil diese "Stellschrauben" oftmals wenig mit einer wirklichen Schraube zu tun haben. Meist sind es nur kleine Einbuchtungen, in denen der Schraubenzieher nur sehr wenig Griff hat. Da diese Dinger für gewöhnlich auch noch verdammt schwer zu erreichen sind, merkt man manchmal gar nicht, ob man die Schraube überhaupt gedreht hat oder nicht.
Die Faustregel: Maximal um ein Grad drehen (0,5-1mm). Dann wieder zusammenbauen, anschließen und testen. Schon eine winzige Drehung kann den Widerstandswert um mehrere hundert Ohm verändern. Dieser Vorgang muss so oft wiederholt werden, bis der Laser irgendwann die Disc liest. Kommt keinesfalls in Versuchung, es aus lauter Ungeduld mit den Drehungen zu übertreiben. Dann werdet ihr nie wissen, wie extrem ihr den Laser tatsächlich belastet oder ob ihr ihn durch eigenes Verschulden zerstört habt.

 

2. Multimeter vorhanden

Das ist der komfortable und empfehlenswerte Weg. Jeder Poti hat zwei Messpunkte, die wir euch in den entsprechenden Tutorials gekennzeichnet haben. Zwischen diesen macht ihr eine ganz normale Widerstandsmessung und vergleicht die Werte mit denen von uns angegebenen. Aber auch hier gilt: Möglichst sparsam sein. Die Werte beruhen auf Erfahrungswerten verschiedenster Quellen und stellen nur einen Richtwert dar. Grundsätzlich werden Laser im Werk individuell eingestellt. Das heisst, jedes Laufwerk hat seinen eigenen Toleranzbereich. Setzt hier den Wert also möglichst hoch an und tastet euch nach unten vor.